Darüber denke ich schon lange nach. Und eigentlich wollte ich es gar nicht zum Besten geben. Doch nun flatterte die Mail meiner herzallerliebsten Freundin ins Postfach. Sie ist groß, schlank, dynamisch, voller Tatendrang, mit blitzenden, leuchtenden Augen und echt toll! Doch was muss ich lesen:
"... Ich war sogar in der Nordsee, während des Regens! Stell dir mal vor. Was man alles macht, damit die jungen Kollegen, die allesamt meine Kinder sein könnten, die Krampfadern nicht sehen.. Man rennt rein und kuschelt sich anschließend ins Handtuch. Toller Trick, da kam mir der Regen sehr entgegen. ..." (Zitat von Verfasserin genehmigt)
Hey, was ist mit uns los? Warum sind wir nie mit uns zufrieden?
Ich empfehle allen, denen es so geht, einen Aufenthalt auf Faial, der wunderbaren Moppel-Insel.
Ich will es genauer erklären:
Die Azorianer sind hier überwiegend klein und rund. Irgendwo las ich, dass das Angebot von "Kurzen Größen" in Portugal wesentlich größer ist aufgrund des Körperbaus der Einheimischen. Oh, das kommt mir sehr entgegen. Stamme ich vielleicht von Portugiesen ab? Mir scheint es als interessiere sich hier niemand für Speck und Krampfadern. Der Anblick ist normal und scheint Schönheitsideal.
Es macht viel Freude die Strandbesucher und Badenden zu betrachten. Sie stecken in Bikinis bei Figuren, bei denen ich mich mit einem Kartoffelsack verhüllen würde. Lustig rollen sich Speckwürstchen und Speckwürste über den Tangarand.
Grüne, blaue, rote Krampfadern ringeln sich geschwind von den Oberschenkeln bis zu den Fesseln.Alle lachen fröhlich beim Anblick der Wellen und lassen geschickt ihren Zahnfehlstand hervor blitzen.
So gnädig möchte ich auch mit mir sein. Hier auf der Insel ist es kein Problem. Doch obwohl:
Jeden Morgen fällt mein Blick auf dynamische, junge, schlanke Damen und gut gebaute Herren. Sie haben die ganze Nacht in meinem Bad ausgeharrt, um mich fröhlich lachend am nächsten Morgen anzuspringen. Mein erschreckender Anblick nach dem Aufstehen hält sie nicht davon ab zu juchzen und zu jauchzen. Oh Gott!
Sie sind auf einem T-Shirt verewigt, ein Abschiedsgeschenk, damit ich mein nettes Kollegium nicht vergesse. Und dies hängt nun hier, sorgfältig auf einem Bügel, im Bad. In der zweiten Reihe, gut versteckt, erkennt man das kleine Moppel-Ich, eventuell mit portugiesischen Ahnen.
Ach wie ungerecht! Während sie vor den Konferenzen Pizza und Pasta vertilgen, um sich anschließend über die Süßwaren herzumachen, picke ich meinen Salat. Jahrelang habe ich auf das Brot dazu verzichtet. Trennkost, Montignac , Atkins, Zitrone und Glaubersalz, FDH, Brigitte-Diät ...- ich kenne sie alle persönlich. ----------------------------und Sport treibe ich auch!
Nun denn, Grüße von der Moppel-Insel!
Eure Sabine
P.S. Springen streckt halt!
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